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Am 23. Januar 2004, exakt an dem Tag, als el Masri von Skopje nach Kabul gebracht worden sein soll, sei ein geheimnisvolles Flugzeug in Skopje gelandet. Eine Boeing 737, Kennzeichen N313P, eine amerikanische Zulassungsnummer.
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Wir recherchieren die Flugzeugkennung im Internet: Die Maschine gehörte damals der Firma Premier Executive Transport Service in Massachusetts. Nach amerikanischen Medienberichten ist das eine Firma, hinter der sich die CIA verbirgt. Mit einer ihrer Maschinen wurden nachweislich solche Operationen durchgeführt.
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Flugzeug für Verschleppungsfälle Kenneth Roth, der Direktor von Human Rights Watch, erklärt: "Human Rights Watch weiß von einem konkreten Flugzeug, ein Gulfstream Jet. Er wurde in vielen solcher Verschleppungsfällen benutzt. So hat es die US-Regierung zum Beispiel eingesetzt, um zwei verdächtige Ägypter aus Schweden nach Ägypten zu bringen, wo sie nachweislich gefoltert wurden."
Uns wird der Flugplan von N313P zugespielt. Am 23. Januar 2004 landet die Maschine aus Palma de Mallorca kommend gegen 21 Uhr in Skopje. Das ursprüngliche Flugziel Kabul wird geändert. Um 2.35 Uhr am 24.Januar startet N313P Richtung Bagdad. Nach einer kurzen Zwischenlandung fliegt es von dort aus weiter, schließlich doch nach Kabul in Afghanistan.
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Im Auftrag der CIA Bis zum Abflug der Maschine aus Skopje sind die Mazedonier zuständig. Alllerdings, so erfahren wir aus mazedonischen Sicherheitskreisen, im Auftrag eines befreundeten Dienstes.
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Auch der Journalist Alexandar Bozinovski bekam diese Information. Seine Quelle im mazedonischen Geheimdienst berichtete ihm vom Fall el Masri: "Er sagte, sie hätten einen dicken Fisch im Zusammenhang mit dem 11. September geschnappt. Sie dürften das aber nicht öffentlich machen. Denn die CIA habe die mazedonische Regierung darum gebeten, diese Aktion durchzuführen."
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In diesem Hotel soll el Masri festgehalten worden sein
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Wir finden auch jenes Hotel in Skopje, in dem el Masri drei Wochen lang festgehalten worden sein soll. Alle Details passen auf seine Beschreibungen - und tatsächlich identifiziert el Masri später das Hotel als den Ort, an dem er zu angeblichen Terrorkontakten von den Mazedoniern befragt wurde. Es liegt nur wenige Schritte entfernt von der amerikanischen Botschaft in Skopje. Ein bloßer Zufall? Oder ein weiterer Mosaikstein, der el Masris Geschichte erhärtet?
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Hoffnung auf ernste Nachfragen Roth weiter: "Hinter der Sache muss eine Großmacht stehen. Man kann wohl vermuten, dass es sich da um die USA handelt. Ich hoffe also, dass die deutsche Regierung ernsthafte Nachfragen in Washington stellt."
Der US-Geheimdienst wollte den Fall el Masri gegenüber Frontal21 nicht kommentieren. Wenn ein deutscher Staatsbürger von fremden Diensten entführt wird, müsste sich eigentlich auch die Bundesregierung dafür interessieren. Man habe aber dazu keine Erkenntnisse, heißt es in Berlin. Das dürfte sich jetzt ändern.
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von Jörg Brase und Johannes Hano |
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